Du hast auf dem zweiten Bildungsweg Soziale Arbeit studiert und bist seit vielen Jahren in der Beratung tätig. Was hat dich an enovation gereizt?
In der Sozialen Arbeit geht es darum, Lösungen zusammen mit den Betroffenen zu finden. Ihre Methodik kombiniert dazu praktische und strategische Ansätze. Das machen wir auch bei enovation: Wir kombinieren für ein Projekt die geeigneten Methoden und setzen einen grossen Fokus darauf, was die Ziele sind und wie diese erreicht werden können.
Du hast neben der Verwaltung auch viele Jahre bei der Pro Senectute gearbeitet und dich dort auch um digitale Beratungsangebote gekümmert: Was nimmst du als Erfahrung mit?
Gerade in der Beratung von älteren Menschen ist es wichtig – und manchmal auch schwierig – den richtigen Zugang zu finden. Die Digitalisierung wird dabei in Zukunft immer wichtiger, denn immer mehr Menschen sind mit dem Smartphone oder Internet vertraut. Mir gefällt bei enovation, dass wir, zumindest zumeist, nicht nur eine Zielgruppe erreichen müssen. Denn Partizipation will ja gerade möglichst viele der betroffenen Gruppen einbeziehen. Hier denke ich schon, dass digitale Angebote unterstützen.
Gerade aus dem sozialen Umfeld, wo die Partizipation ja ihren Ursprung hat, gibt es jedoch oft noch viele Vorbehalte. Wie hast du das Spannungsfeld erfahren?
Ganz unterschiedlich. So hatten wir, um im Beispiel zu bleiben, bei der Pro Senectute eine Gruppe von Sektionen, die vorwärts machen wollten – und auch bereits schon erste Angebote etabliert hatten. Auf der anderen Seite gab es viele Vorbehalte und Ängste. Diese konnten die eigene Arbeit betreffen oder auch ganz praktische Fragen wie der Schutz der Daten, die ja wirklich sehr sensibel sind. Solche Vorbehalte gilt es ernst zu nehmen, ohne sich jedoch die Chancen zu verbauen. Und ebenfalls wichtig: Die digitalen Angebote sind heute ein Angebot neben anderen – denn auch auf diesem Weg werden wir nie alle Menschen erreichen.
Was sind für dich die Kriterien, die über den Erfolg von einem digitalen Projekt in Organisationen oder der Verwaltung entscheiden?
Über den Erfolg – oder auch den Misserfolg – entscheidet für mich weniger die gewählte Technologie als vielmehr die Bereitschaft, sich auf Veränderung einzulassen. Das gilt sowohl für die Ebene der Führung wie für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alltag. Seien wir ehrlich – die digitale Welt bleibt. Also nutzen wir doch das Potenzial!
Was würdest du dazu raten?
Bewährt hat es sich, im ersten Schritt die Ziele zu definieren – und erst im zweiten die Technologie auszuwählen. Denn abhängig davon fällt die Wahl auf die Software unterschiedlich aus. Das ist eben auch ein Pluspunkt bei enovation: Wir verkaufen keine fixen Technologien, sondern schauen auf den einzelnen Fall. Und dann eröffnen sich oft auch überraschende Möglichkeiten.
Über Nadine Bischof
Nadine Bischof ist Projektleiterin bei enovation. Sie hat langjährige Erfahrung in der Projektarbeit, Beratung und partizipativen Prozessen. Im Zürcher Unterland aufgewachsen, mag sie ebenso das Stadt- wie das Landleben: Hauptsache es ist nicht zu kalt. Mit einer Ausnahme: das wöchentliche Kältebad.