«Engagement ist die Währung, Innovation das Produkt»
Die Schweiz hat wie andere Länder auch eine Währung, die nicht in Geld abgegolten wird: das Engagement und die Innovation seiner Bürger*innen. In der Entwicklung von nachhaltigen Quartieren kommt ihnen eine zentrale Rolle zu. Aber nicht weniger auch in der Zukunftsgestaltung von Vereinen.
Innovationen sind so eine Sache. Freuen sie die einen, schrecken sie die anderen. Hier tut ein entspannter Blick not: So wenig wie Innovationen per se gut sind, so wenig sind diese per se schlecht – und damit unnötig. Grundsätzlich soll eine Innovation eine Verbesserung herbeiführen. Nützt diese Verbesserung dann auch den Menschen, wird die Innovation getragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Menschen davon direkt oder indirekt betroffen sind.
Engagement und Innovation
Wie Innovationen breit abgestützt sein können, zeigen die Beispiele von den digitalen Plattformen wie Airbnb, Facebook oder Spotify. Und ohne Einbezug der User in die Entwicklung und ohne tragfähige Basis in der hätten sich diese sozialen Dienste nicht zu den weltumspannenden Marktführen entwickeln können, die sie heute sind. Und sie entkräften auch gleich das Argument, dass es ab einer gewissen Anzahl von Intressensgruppen nicht möglich ist, sich auf ein Ziel zu fokussieren.
Die Beispiele aus der digitalen Welt sind für die Entwicklung der realen Welt deshalb wertvoll, weil sie im bedürfnissgerechten Denken (engl. Human-centred-design) den gemeinsamen Nenner haben. Diesen Nenner zu finden ist eine der Aufgaben in Entwicklungsprozessen. Mit der Partzipation steht Quartieren und Vereinen eine Methode zur Verfügung, die über viele Spielarten verfügt, diesen Nenner herauszuschälen. Daneben gibt es natürlich viele weitere Tools der agilen Welt, die sich vor allem für kleinere Gruppen oder Teams eignen.
Engagement: Spiel mir das Lied von der nicht vorhandenen Zeit
Wer sich schon einmal in einem Verein engagiert hat, kennt die Situation: Mitglieder kommen und gehen, nur der Vorstand bleibt. So kommen nicht nur die Vereine in die Jahre, sondern meist auch die Betreuer, Funktionär*innen und fleissigen Hände an den Anlässen.
Helfen ja, verpflichten nein – das ehrenamtliche Engagement kommt immer stärker unter Druck.
Die langfristige Verpflichtung kommt immer stärker unter Druck. Das liegt einerseits am vielfältigen Angebot, aber auch im Verständnis der meisten Menschen. Helfen ja, verpflichten nein danke.
Ansätze für mehr Engagement und Innovation
Wie lässt sich das scheinbare Paradox auflösen, dass sich grundsätzlich die Menschen für etwas engagieren, nicht aber verpflichten wollen? Bleiben wir beim obigen Beispiel eines sportlichen Anlasses. Schon beim Suchen der vereinsinternen Helfer stossen die Organisatoren auf Widerstand. Ich gehe dienstags mit meinen Kollegen turnen, was gehen mich die Spitzensportler an? Und bei all den Sponsoren-Geldern für den Anlass soll ich auch noch ohne Handgeld arbeiten?
Ein Ansatz für mehr Engagement liegt darin, für einzelne Aufgaben kleine Kernteams zu bilden – diese können weitgehend unabhängig ihre Aufgabe(n) erledigen und müssen sich deshalb nicht über das ganze Jahr verpflichten. Gleichzeitig können solche Kernteams auch Keimzellen für mehr Engagement bei den anderen Mitgliedern sorgen. A propos Mitglieder*innen: Oft fehlt den Vereinen heute ein engagiertes Vereinsleben im ursprünglichen Sinn – sie nutzen leider viele neuen Formen der Interaktion nicht (richtig). Auch hier gilt: Innovation muss nicht schlecht sein!
Engagement als Währung
Die Partizipation kennt viele Arten und Stufen der Interaktion. Wir bei Enovation legen grossen Wert auf dieses Engagement. Deshalb haben wir in die klassische Partizipation auch Methoden des digitalen Engagements eingebaut. Auf für uns gilt: Innovation soll Gutes bewegen!