«Lebensqualität und Nachhaltigkeit sind in Quartieren untrennbar »
Die Quartiere gewinnen wieder an Bedeutung. Wurden sie lange Zeit nur stiefmütterlich behandelt, stehen sie aktuell im Zentrum der Entwicklungen von Städten und städtisch geprägten Gebieten. Die nachhaltige Entwicklung von Quartieren bedeutet, die Lebensqualität der Menschen zu sichern – oder besser noch, zu steigern.
Die Quartiere sind «en vogue». In den vergangenen zehn Jahren stand es bei internationalen Organisationen wie der UNO ebenso im Fokus wie bei nationalen und regionalen Initiativen in der Schweiz. Sie alle bestätigen die Erkenntnis, was die Bewohner*innen schon lange wussten. Nämlich dass Quartiere für die Lebensqualität aller Menschen zentral sind. Folgerichtig sind auch Megatrends wie Energie, Mobilität oder Bildung in den Fokus gerückt. Die staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen legen in ihren Empfehlungen aber auch den Finger auf einen wunden Punkt: Ohne Einbezug der Menschen ist Nachhaltigkeit in Quartieren nicht möglich. Und damit auch nicht die Steigerung von Lebensqualität.
Entwicklung: Wandel oder Veränderung?
«Wer lebt, muss auf Wandel gefasst sein» wusste schon Wilhelm in seinen Meisterjahren. Was bei Goethe schon vor rund 200 Jahren gültig war, gilt auch heute noch für Baby-Boomer, die Gen Z oder die Millennials. Menschen wandeln sich. Das gilt ebenso für die Quartiere. Die Frage dazu bei Quartieren ist: Wandelt sich ein Quartier oder entwickelt es sich?
Die Frage hat es in sich! Während «Wandel» als ungesteuerter Prozess verstanden wird, ist «Entwicklung» das Gegenteil davon – also ein gesteuerter Prozess. Und gesteuerte Prozesse scheinen sich auf den ersten Blick mit Partizipation auszuschliessen. Denn das Wesen von Partizipation ist ja gerade, dass das Resultat nicht schon zu Beginn feststeht.
Nachhaltige Entwicklung in Quartieren als Kompass für die Entwicklung
Partizipation als Methode ist offen für das Ergebnis – wer diesen Grundsatz lieber nicht befolgen will, sollte sich nach einer anderen Methode umsehen. Aber Vorsicht: Es ist ja gerade die Offenheit für das Ergebnis, dass die Partizipation zu einer sehr zeitgemässen Methode macht. In Deutschland beispielsweise kommt die Methode seit bald 30 Jahren zum Einsatz. Partizipation ist sozusagen eine (unbekannte) Mutter der bedürfnisszentrierten Methoden, wie diese heute in vielen Unternehmen (aus Amerika importiert) zum Einsatz kommen.
Für die Entwicklung von Quartieren lohnt es sich, die Kriterien von Lebensqualität und Nachhaltigkeit zu vergleichen. Es zeigen sich grosse Überschneidungen, die sich gut für partizipative Prozesse eignen. Die Konzepte von Lebensqualität und Nachhaltigkeit geben so den Rahmen vor, in dem Partizipation für die Entwicklung von Quartieren genutzt werden kann – oder genutzt werden muss. Dabei geht es weder darum, alle Ziele zu erreichen noch die Welt im Ganzen zu verändern. Vielmehr geht es darum, mit gezielten Fragestellungen eine Entwicklung anzustossen, an der die Bewohner*innen ebenso wie die Vereine oder das Gewerbe teil haben.
Erfolgsfaktor: erreichbare Ziele setzen
Wir bei Enovation achten darauf, dass wir für jedes Projekt realistische Ziele setzen. Sind diese zu Beginn schon bekannt, setzen wir einen geeigneten Prozess dafür auf. Sind diese noch unbekannt, werden sie vorab erarbeitet – dieser Prozess kann ebenso partizipativ sein wie normativ oder datenbasiert. Sinnvollerweise kommen Rahmenbedinungeen aus einer Analyse (wir bieten bei Bedarf auch Benchmark-Analysen an). Anstelle von langjährigen Planunsgprozessen setzen wir zuerst auf überschau- und planbare Schritte. Indem wir einen Prozess in «lebbare» realistische Schritte unterteilen, erreichen wir schnellere Erfolge – und motivieren so die Menschen, an der Entwicklung «dran zu bleiben».